am 9. Juni ist Europawahl. Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten müssen wir unsere
Überzeugung für Europa deutlich machen. Auf den Straßen und Marktplätzen, an den Haustüren, im
Gespräch in der Nachbarschaft, zusammen mit Kollegen und Kolleginnen.
Bei dieser Wahl geht es um unser aller Zukunft. In der Vergangenheit konnten wir viel von Europa
profitieren. Von der langen Friedenszeit nach dem zweiten Weltkrieg, dem freien Reisen, dem zollfreien
Binnenmarkt, von hohen Wachstumsraten und steigendem Wohlstand.
Heute wissen wir, wir müssen in die Welt von Morgen investieren, um Erreichtes zu bewahren und ein
Leben in Frieden und Freiheit sicher zu stellen. Putins Krieg in der Ukraine, der Überfall der Hamas
auf Israel, das Leiden der Menschen in Gaza zeigen uns, wie verwundbar das Leben in unserer
unmittelbaren Nachbarschaft geworden ist. Wir brauchen ein einiges und starkes Europa, um Frieden
wieder zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass sich internationales Recht gegen Terror und
nationalistische Barbarei behaupten kann.
Auf den ökonomischen Erfolgen der Vergangenheit dürfen wir uns nicht ausruhen. Der Klimawandel
bedroht unsere Lebensgrundlagen, in Europa und besonders im Globalen Süden, wo Dürre und
Naturkatastrophen schon heute Millionen in den Hunger treiben und zur Aufgabe ihrer Heimat zwingen.
Europas Ingenieure, unsere qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeiter, das Wissen in unseren
Hochschulen und Forschungsstätten machen einen Unterschied - wenn wir sie zur Geltung bringen und
den nötigen Wandel zur modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft entschieden genug
unterstützen. Das ist gut für uns und unsere Partner in der Welt.
Unsere Industrie- und Wirtschaftspolitik, unsere Entwicklungs- und Handelspolitik müssen diesen
Anforderungen Rechnung tragen. Nur wenn Europa seine Rolle in einer sich wandelnden Welt
wahrnimmt, können wir in guter Partnerschaft mit unseren Nachbarn an einer nachhaltigen und
gerechten Zukunft bauen. Das ist auch ein Grund, warum wir Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten im Europäischen Parlament uns für faire Lieferketten ohne Ausbeutung und für ein
Verbot von Importen aus Kinder- und aus Zwangsarbeit einsetzen.
Das Europa, das wir brauchen und auf das der Rest der Welt hofft, braucht uns alle. Pandemie und
Inflation haben Menschen belastet und zu Verunsicherung geführt. Dem müssen wir uns stellen. Wir
Sozialdemokraten kämpfen gegen Ungleichheit und soziale Spaltung, seitdem
wir existieren. Deshalb streiten wir für Arbeitnehmerechte, für gute Arbeit und angemessene Löhne in
allen Mitgliedstaaten. Unser Ziel sind gute soziale Dienste, bezahlbares Wohnen und eine moderne
Infrastruktur, die sich alle leisten können. In allen Mitgliedstaaten muss es eine Kindergrundsicherung
geben, die Armut verhindert und auf die Familien sich verlassen können.
Die Europawahl ist keine Nebenwahl, bei der es um nichts geht. Wer in der Kommunalpolitik aktiv ist,
weiß, wie stark europäische Entscheidungen in unsere Städte und Gemeinden, in unsere Vereine, in
unseren Alltag hineinwirken. Europa ist viel zu wichtig, um es denjenigen zu überlassen, die Hass und
Zwietracht sähen und die Völker erneut gegeneinander hetzen. Den Rechtsradikalen und
Menschenhassern werden wir entschieden entgegentreten. Auf die Sozialdemokratie war immer
Verlass und wird auch immer Verlass sein. Bei der Wahl am 9. Juni gilt es zu verhindern, dass
Faschisten und Rechtsextremisten über uns bestimmen.
Unser Hessen steht für Weltoffenheit und Heimatverbundenheit gleichermaßen. Für liebenswerte
Regionen und dynamische Wirtschaftszentren mit der Europastadt Frankfurt und der Europäischen
Zentralbank. Europa prägt unser Land und zeichnet in Südhessen für jeden zweiten Arbeitsplatz
verantwortlich. Forschungsförderung an unseren Hochschulen, Strukturprogramme im ländlichen
Raum, lokale Projekte aus dem Europäischen Sozialfonds, unsere Zukunft ist fest verbunden mit
unserer erfolgreichen Arbeit für die Zukunft der Europäischen Union.
Auch deshalb, ob Plakate aufhängen, am Wahlkampfstand stehen, Veranstaltungen organisieren oder
bei Hausbesuchen im direkten Gespräch für unsere Ziele werben, ich bin aus tiefstem Herzen allen d
ankbar, die einen Beitrag leisten und möchte auch Dich gerne bitten, in diesem entscheidenden
Wahlkampf aktiv zu werden.
In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam unterwegs sein und für eine starke
Sozialdemokratie im Europäischen Parlament kämpfen. Mir ist es wichtig, im Wahlkampf in jedem s
üdhessischen Unterbezirk zugegen zu sein. Insbesondere in der heißen Wahlkampfphase ab Ende April
stehen wir in engem Austausch mit allen Kandidierenden der SPD Hessen-Süd und den
Verantwortlichen im Unterbezirk.
Euer Udo Bullmann
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