CHRISTOPH DEGEN


inzwischen hängen hessenweit größtenteils unsere Großflächenplakate. In der ersten Welle zeigen wir ein leeres
Klassenzimmer, ein leeres Krankenzimmer, einen leeren OP-
Saal und eine brachliegende Baustelle. Damit thematisieren
wir ganz alltagsnah die zentrale Herausforderung, vor der
Hessen steht: Überall im Land fehlen Lehrer*innen,
Pfleger*innen, Ärzt*innen und Handwerker*innen. Und das
sind nur vier ausgewählte Beispiele, denn tatsächlich mangelt
es an Arbeits- und Fachkräften inzwischen in allen Bereichen.
Allein in Hessen werden es in den kommenden Jahren
Hunderttausende sein!
Alle politischen Vorhaben, die für die Zukunft Hessens von Bedeutung
sind, stehen und fallen mit der Gewinnung einer ausreichenden Zahl an fachlich
gut ausgebildeten Menschen, die diese umsetzen – egal ob es um die Reduzierung
des Unterrichtausfalls, den Bau neuer Wohnungen, die Gewährleistung guter
Pflege oder die schnellere Vergabe von Arztterminen geht. Die Verkehrswende b
raucht mehr Bus- und U-Bahnfahrer*innen; die Gastronomie mehr Kellner*innen; die
Industrie mehr Ingenieur*innen; die Energiewende mehr Anlagentechniker*innen, die
neue Windräder installieren; die Polizei braucht nicht nur mehr Respekt, wie es die
CDU plakatiert, sondern vor allem mehr Personal; zur erfolgreichen Digitalisierung
unseres Landes brauchen wir mehr IT-Fachkräfte; in den Kitas mehr Erzieher*innen.
Diese Reihe ließe sich praktisch endlos fortsetzen und sie zeigt das dramatische
Versagen der amtierenden Regierung unter Boris Rhein. Den daraus resultierenden
Schaden für unser Land spüren die Menschen bereits heute in ihrem Alltag – teilweise am
eigenen Leibe. Hiermit muss Schluss sein!
Voller Fokus auf Hessens größte Probleme statt Wortwitz
Wir machen keinen weichgespülten Wahlkampf und plakatieren keine hohlen Phrasen
wie unsere Konkurrenten, sondern benennen klipp und klar die wichtigste politische
Aufgabe für die Zukunft unseres Landes. Bei den Plakaten der 1. Welle haben wir daher
ganz bewusst auf Logo und Claim verzichtet. Sie stehen mit ihrer Aussage in aller
Deutlichkeit für sich. Sie erzeugen Aufmerksamkeit für das Problem, mit dem Hessen
zunehmend ins Mittelmaß rutscht und das den Alltag von allen immer schwieriger
macht. Wir zeigen, dass die SPD in diesem Wahlkampf nicht um den heißen Brei
herumredet. Wir nehmen die Probleme und die Menschen unseres Landes ernst.
Ganz im Gegensatz zu unseren wichtigsten Konkurrenten: Die CDU will das
„Autofahren verbieten“ verbieten – dabei hat das niemand vor. Ich finde es schlichtweg
erbärmlich, wenn eine Regierungspartei mit erfundenen Behauptungen Wahlkampf
macht. Das ist Populismus mittels Fake News in Reinkultur. Die Grünen wollen
„Verändern, damit es bleibt, wie es ist“. Da haben sie schön in der Kiste für
Kalendersprüche gegraben und ein Zitat von Giuseppe Tomasi di Lampedusa
herausgezogen. Mutig für eine Partei, die seit zwei Legislaturen mitregiert und dabei
nur eine sehr überschaubare Bilanz in ihren Zuständigkeitsbereich Sozialpolitik,
Klimaschutz, Energie, Verkehr und Wohnen nachzuweisen hat. In fast allen Bereichen
ist das Gegenteil richtig: Es kann überhaupt nicht so bleiben wie es ist, sondern es
muss sich dringend etwas ändern!
Nancy Faeser wird als Ministerpräsidentin den Fach- und Arbeitskräftemangel
lösen
Am 4.9. wird Nancy unseren Plan zur Fachkräftegewinnung für Hessen präsentieren
und das Thema als Ministerpräsidentin zur Chefin-Sache machen. So viel sei schon
verraten: Unser Plan wird auf mehreren Säulen basieren, die schrittweise und
dennoch zügig das Problem zu lösen helfen. Auf unserer zweiten Plakatwelle wird
Nancy zeigen, wofür es jetzt Zeit ist. Nämlich für eine Politik, die sich endlich darum
kümmert, dass wir wieder genügend Köpfe und Hände im Land haben, um die
unerledigten Aufgaben anzupacken.
Die Probleme sind zu ernst, als dass man sie hinter Worthülsen oder gefälligen Motiven
verstecken sollte. Hessen steht vor einer Richtungswahl: Sollen die Probleme im Land
endlich aktiv angepackt werden oder soll die aktuelle Landesregierung weitere 5 Jahre
vor sich hindümpeln? Soll endlich ein Aufbruch in Richtung Bildungsland Nummer 1,
größerer sozialer Gerechtigkeit und einem bezahlbaren und sicheren Leben für alle
gelingen oder sollen auf knapp 25 Jahre CDU-Herrschaft fünf weitere Jahre des
Stillstands folgen? Nancy Faeser oder Boris Rhein? Darum geht es bei dieser Wahl!
Dein
Christoph Degen, MdL
Generalsekretär
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